HELI-Radio

Bausteinserie Rundfunkgerät rk3, HELIRADIO Gerätebau Hempel KG Limbach-Oberfrohna, K.C. Dietel/L. Rudolph, 1964
Bausteinserie Rundfunkgerät rk3, HELIRADIO Gerätebau Hempel KG Limbach-Oberfrohna, K.C. Dietel/L. Rudolph, 1964

Vom Firmenlogo zur Stereo-Baureihe

Furnierte Gehäuse mit Politur, dazu goldene Zierleisten und Stoffbezüge über den Lautsprechern – das war das bestimmende Erscheinungsbild der Rundfunkgeräte zum Ende der 1950er Jahre. Auf der Leipziger Herbstmesse 1960 lernte der Gründer der Firma Gerätebau Hempel die beiden Gestalter Lutz Rudolph und Karl Clauss Dietel kennen. Das sächsische Unternehmen aus Limbach-Oberfrohna hatte sich bis dahin vor allem um die Verbesserung des Empfangs und die Umstellung auf UKW-Rundfunk konzentriert. Bereits als Student beschäftigte sich Rudolph mit Phonogeräten und entwarf einen Plattenspieler, der zehn Singleplatten hintereinander abspielen konnte. Bei der Hempel KG schuf das Formgestalter-Duo über Jahrzehnte eine Reihe von Geräten und Kombinationen, die zum Markenzeichen wurden. Zunächst kreierten sie mit dem weißen H auf rotem Grund ein Corporate Identity, das alle Produkte, Werbung und Firmenpost verband. 1962 kam die Gerätekombination RK 2 auf den Markt. Neu war nicht nur die Trennung von Bedienort und Hörort. Auch das schmörkellose Aussehen mit weißen Bedienknöpfen und einer Skala ohne Stationsnamen wirkten wie ein Anschlag auf den Einheitsgeschmack. Der Lautsprecher des RK 2 war die erste klanglich optimierte Bassrelexbox in der DDR. Mit der RK 3-Baureihe schufen Rudolph und Dietel danach Stereo-Rundfunkgeräte der Spitzenklasse, die nur in kleineren Serien produziert wurden. Wieder gab es Neuerungen wie die Stahlblechummantelung mit matt lackierter Oberfläche in verschiedenen Farben. Rudolph und Dietel führten das „offene Prinzip“ auch bei HELI-Radio ein. Dadurch sollte dem äußeren Erscheinungsbild mehr Plastizität verliehen und die Bedienelemente von jeder technischen Zwangsläufigkeit befreit werden.

Stereoradio rk 5 senit und Lautsprecherkugelboxen k 20. Entwurf: Lutz-Rudolph und Clauss Dietel
Stereoradio rk 5 senit und Lautsprecherkugelboxen k 20. Entwurf: Lutz Rudolph und Clauss Dietel.

Das Ergebnis war das Rundfunkgerät rk 5 senit, das – erstmalig in der DDR – mit Siliziumtransistoren (Halbleiterbauelementen) ausgestattet worden ist. Die Baureihe hatte mit rk 7 sensit, rk 8 sensit, rk 88 sensit und rk 88 sensit quattro weitere Folgeerzeugnisse. Mit einer 23-jährigen Produktionszeit war sie vermutlich nicht nur in der DDR, sondern in ganz Deutschland die erfolgreichste Rundfunkgeräteserie.